Vor ein paar Jahren noch wuchsen auf dem Hochplateau des Kogelland Natural Reserves knorrige Apfelbäume. Abgewirtschaftet war allerdings die dazugehörige Farm, weshalb Andrew Gunn beschloss, einen langgehegten Traum in eine vinophile Realität zu verwandeln. Die Apfelbäume wichen Rebstöcken, die zwar noch jung sind, jedoch mitunter die erstaunlichsten Qualitäten Südafrikas hervorbringen.
Neben dem engagierten Vorgehen des „Gunn Clubs“ liegt der Grund vor allem in den außergewöhnlichen Bedingungen, die die Rebstöcke hier vorfinden. 420 Meter über dem stets präsenten Atlantik gelegen, am südlichsten Zipfel des Kontinents, herrscht hier ein Weinbauklima, das wohl zu den kühlsten der südlichen Hemisphäre zählt. Monate später als üblich werden hier straffe, hochmineralische und extrem elegante Weine gelesen.
30 Hektar haben die Gunns in der Zwischenzeit mühevoll in die kargen Böden gesetzt. Kreideweiße faustgroße Steine bedecken eine minimale Humusauflage und wenn man sich durch die Weingärten bewegt, fragt man sich, wie hier überhaupt etwas wachsen kann. Gras jedenfalls tut es nicht, Merlot, Viognier, Sauvignon Blanc Chardonnay und Cabernet Sauvignon allerdings schon. Die Kargheit und Kühle verbinden sich zwar mit zusätzlicher Arbeit und geringeren Erträgen, doch bergen sie auch Vorteile. Hier herrscht ein natürliches Zucker/Säure Gleichgewicht und anders als in manch anderen Regionen hat man es hier auch mit deutlichen Jahrgangsunterschieden zu tun, womit das Spektrum an Weinen nochmals an Breite gewinnt.
Ein Tribut an die schottischen Wurzeln, ist das spektakuläre südafrikanischen Weingut IONA vor allem jedoch eines: ein innovatives und großartiges Beispiel für die Synthese von Avantgarde und Tradition.