Das Weingut Anthonij Rupert, das noch immer den Namen des Gründers trägt und heute von jüngeren Generationen bewirtschaftet wird, ist eines der aufregendsten Projekte im südafrikanischen Weinbau. Wobei man eigentlich im Plural sprechen müsste. Die Ruperts haben vor einiger Zeit die Grenzen, die ihnen einst die Hänge der Groot Drakenstein Mountains in Franschhoek gesteckt haben, überschritten und vinifizieren heute gleich in vier verschiedenen Regionen Wein.
Wobei man, wie im Falle von Altima, erstaunliche Pionierarbeit geleistet hat und zudem den Weg vorgezeichnet hat, wohin die Reise des südafrikanischen Weins gehen wird – immer höher hinauf. Und das ist keineswegs nur im qualitativen Sinne gemeint. Altimas Geburtsstunde schlug im Jahr 2008. Damals beschloss Johann Rupert die Rebflächen des Weinguts auszuweiten und machte es sich dabei so schwer wie möglich. Anstatt in der unmittelbaren Umgebung des ursprünglichen Weinguts neue Weingärten zu erwerben, zog es ihn nach Elandskloof, in ein isoliertes Tal, das außer ein paar Apfelfarmern vor allem eine atemberaubende Landschaft und hohe Berggipfeln zu bieten hatte. Ideal für geradlinigen Chardonnay und fruchtpräzisen Pinot Noir und saftigen und lebendigen Sauvignon Blanc, dachte er, und hatte dabei mehrere Hintergedanken.
Zum einen wollte er die natürlichen Voraussetzungen ausnutzen. Bis auf 878 ziehen sich die Weingärten und garantieren lange Vegetationszeiten und ein langsame, dafür aber umso nachhaltigere Aromaentwicklung. Gleichzeitig sorgt die stets lebendige Säure für ausreichend Struktur und forciert die Langlebigkeit der Weine. Und zu guter Letzt wurzeln die Stöcke in Tukulu, einer südafrikanischer Variante des Schiefers – der sorgt für Charakter und Komplexität und ist mitverantwortlich dafür, dass sich speziell der Altima Sauvignon in nur wenigen Jahren zu einem der Meilensteine in der südafrikanischen Weißweinwelt entwickelt hat.
2011 folgte der nächste Coup. In L’Ormarins, wo sich auch das Stammweingut befindet und sich über fast 400 Höhenmeter ein Arsenal an roten Rebsorten den Groot Drakenstein hinaufzieht, erwarb man zwei Weingärten von Schaumweingroßmeister Graham Beck. Abermals bestockt mit Pinot Noir und Chardonnay ergänzen sie seither das Traubenmaterial aus Altima und sorgen dafür, dass die eigenen Cape Classique Schaumweine denen des großen Vorbilds um nichts nachstehen.