Die Rebsorte Cinsault hat sich in den letzten Jahren klammheimlich zu einem Star am südafrikanischen Weinhimmel gemausert. Eigentlich in Südfrankreich zu Hause, schlägt sie seit Ende des 19. Jahrhunderts Wurzeln in den Weingärten am Western Cape. War sie früher allerdings hauptsächlich als einer der beiden Elternteile des Pinotage bekannt, sorgt sie nunmehr auch als Einzelkämpfer (? Erika Obermeyer) oder Protagonist in diversen Cape Blends für Aufmerksamkeit.
In Justin van Wyks hocheleganter Cuvée Rebecca May ist Cinsault zu 58 Prozent vertreten. Eine Hälfte davon stammt von einem auf felsigem Flussgestein basierenden Weingarten in Breedekloof, die andere Hälfte von alten Buschreben in Darling. Gleichfalls in Darling wachsen die Grenachetrauben, die nicht allzu spät gelesen für eine rotfruchtige Komponente im Wein sorgen. Ergänzt wird das Duo von Syrah, der seinen Ursprung in einem kleinen Weingarten am Constantia Nek, am Hangfuß des Tafelbergs, hat.
Per Hand gelesen wurden Cinsault und Grenache mitsamt ihres Traubengerüsts vergoren, während der Syrah davor entrappt wurde. Mittels täglichen Untertauchens des Tresterhuts wurden die Aromen und Gerbstoffe sanft extrahiert. Einmal abgepresst reifte der Wein über sieben Monate in dritt- und viertbefüllten Barriques.
Aromen & Stil: Eleganz und Finesse haben im Rebecca May das erste und letzte Wort. Nie wuchtig oder vordergründig steigen subtile Himbeer- und Heidelbeernoten in die Nase, die mit der Zeit um Lavendel- und Veilchennoten ergänzt werden. Der Körper ist feingliedrig, hat aber dennoch Power und Tiefe. Die Textur ist stoffig und mürb, das Finish geschmeidig und ausgewogen.