Hintergrund: Erika Obermeyers große rote Cuvée ist ein Wegweiser in die Zukunft des südafrikanischen Weinbaus. Der war – in seinen ausgefeiltesten und besten Interpretationen – seit dem Ende der Apartheid vor allem von den beiden Bordelaiser Sorten Cabernet Sauvignon und Merlot geprägt, wobei sich auch immer wieder reinsortige Syrahs dazugesellten.
Eine jüngere und oft weitgereiste Generation an Winzern verlässt nunmehr die ausgetretenen Pfade und setzt auf Rebsortenkombinationen, die zwar weniger bekannt sind, dafür aber wesentlich besser in ihre jeweiligen Terroirs passen. In Erika Obermeyers Fall sind es Syrah, Grenache & Cinsault, die – sich perfekt ergänzend – zeigen, was möglich ist, wenn man sie zum richtigen Zeitpunkt liest und in den richtigen Proportionen miteinander ver-eint.
Syrah spielt in Erikas Cuvée mit einem Anteil von 53% die Hauptrolle. Die Reben stehen in einer Parzelle des Firgrove Vineyards in unmittelbarer Nähe des Atlantischen Ozeans, des-sen Einfluss die Basis für strukturierte und fruchtbetonte Trauben liefert. Die Grenache-Reben, die 28% der Cuvée ausmachen, wurzeln dagegen in Voor-Pardeberg, in einem windgeschützten und wesentlich wärmeren Umfeld, was zur Ausbildung sanfterer Aromen und milderer Tannine beiträgt. Die verbleibenden 19% Cinsault sind wiederum das Resultat eines komplett unbewässerten Weingartens (dryland farming), in dem die Reben zu kämpfen haben und nur wenige aber dafür extrem gesunde, konzentrierte und saftige Trauben hervorbringen.
Die Weine werden in neuen (10%) und gebrauchten 300-500 Liter Holzfässern vergoren und ausgebaut.
Stil: Würzig, intensiv und vielschichtig. Pfeffer aber auch süße Gewürze (Grenache), rote Beeren, Oliven und Lakritze. Erikas Cuvée spielt sich auf mehreren Ebenen ab, ist – wie sie selbst meint – mehrdimensional und dabei doch auch temperamentvoll, elegant und belebend. Textur und Körper sind stoffig und kraftvoll, das Finish ist lang und komplex. Fünf Platter Sterne!